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Manchen Menschen fällt es schwerer, ihre "Erregung" zu regulieren,
als anderen. Während ein mittleres Erregungsniveau meist hilfreich ist,
um Aufgaben zu bewältigen, kann ein zu niedriges Niveau regelrecht
lähmen (einschläfern), während ein zu hohes Niveau leicht in
"Angst" mündet. Die entstehende Angst informiert den
Betroffenen dann darüber, dass er in der momentanen Situation
überfordert ist. Ihm stehen nicht mehr die nötigen Ressourcen zur
Verfügung, um mit inneren und äußeren Signalen (Herausforderungen)
angemessen und erfolgreich umzugehen.
Einer solchen Situation lässt sich
vorbeugen, indem man verhindert, dass die Erregung die "kritische
Grenze" zur Angst überschreitet. Folgende Möglichkeiten bieten sich
dazu an:
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Verhindern von Nervosität, die durch
körperliche Mangelerscheinungen bedingt sind, wie ungenügende
oder ungesunde Ernährung, zu wenig Flüssigkeit, Schlafmangel.
Einnahme von Mahlzeiten in entspannender Atmosphäre (langsam Essen
und Trinken!!!, nicht anstelle des Frühstücks schnell eine Scheibe Brot auf dem
Weg zur Arbeit in sich stopfen)
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Verzicht auf Genussmittel, die
unruhig machen bzw. "beleben" (Koffein, Nikotin,
Stimulanzien)
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Reizabschirmung (kein pausenlos
laufendes Radio- oder Fernsehgerät, Verzicht auf Nachrichtensendungen
oder Fernsehfilme, die aufregen oder Angst machen, keine Lektüre von
Kriminalromanen oder Horrorgeschichten), Einhalten ausreichenden
Abstandes zu "Störquellen" wie Steckdosen oder elektrischen
Geräten die starke "Strahlung" abgeben, Herstellung von
Ordnung und Übersichtlichkeit in der Wohnung, Verzicht auf summende
und flackernde Leuchtstoffröhren
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Erzeugung eines angenehmen
Raumklimas (häufigeres Durchlüften der Wohnung, Befeuchten der
Luft im Winter, Aufstellen von Pflanzen)
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Strukturieren des Alltags durch
einen schriftlichen Wochenplan (um "Verzetteln" zu
verhindern)
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Abfuhr körperlicher Erregung durch
Sport oder intensive Bewegungen (forsches Wandern, Radfahren,
Schwimmen)
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Erlernen einer beruhigenden und
gesunden Atemtechnik
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Austausch beruhigender
Zärtlichkeiten mit dem Partner bzw. der Partnerin
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Entspannungsbäder, Massagen,
genussvolles Eincremen
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Stretching, Dehnung verspannter
Muskulatur
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Erledigung " offener Geschäfte"
(= Verkürzung der "Pflichtenliste"), "Entsorgung"
belastender Gedanken durch "Mitteilung ans Tagebuch" oder Schreiben
eines Briefes (der nicht unbedingt abgesandt werden muss)
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Vermeiden von Kontakten, die
erfahrungsgemäß auf Streit und Aufregung hinauslaufen; Erlernen
von "Selbstsicherheit"
und "Sozialkompetenz",
um mit solchen Situationen künftig gelassener
Als besonders hilfreich hat sich bei
Angst-Betroffenen erwiesen, auf eine vernünftige Ernährung zu
achten. Offenbar zeichnen sich viele Menschen mit erhöhter Angst durch
einen beschleunigten Stoffwechsel (erhöhten Grundumsatz) aus. Sie
geraten schneller in ein Energiedefizit als der
Durchschnittsmensch. Die damit verbundenen Gefühle (Unruhe, Schwäche,
Flauheit) werden dann oft fehl interpretiert (als Zeichen von
"Krankheit" und nicht als ganz normales
"Hungersignal"). Vermutlich erklärt sich so, dass
Angst-Betroffene überdurchschnittlich gerne "Naschen" (=
kleiner Energieschub zwischendurch), ohne dadurch gleich deutlich
übergewichtig zu werden. Süßigkeiten sind allerdings keine
vernünftigen Energieträger, da sie im Blut zu schnell schwankenden
"Blutzuckerspitzen" führen, also eher wieder für
"Unruhe" und nicht für ein kontinuierliches Energieangebot
sorgen.
Ebenfalls zu den fast immer und sofort
beruhigend wirkenden Maßnahmen gehört Ausdauersport, der
"Stresshormone" abbaut und den beruhigend wirkenden Teil des
Nervensystems (Parasympathikus) stärkt. Leider entwickeln sich viele
Angstbetroffene zu "Stubenhockern", die dann auf ihrer Erregung
regelrecht sitzen bleiben.
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