Italien. Zwei Drittel
aller Patienten mit Panikstörungen leiden zusätzlich unter
Kopfschmerzen. Am häufigsten handelt es sich um Migräne ohne Aura,
gefolgt von Spannungskopfschmerzen. Komorbide Patienten zeichnen sich
durch eine vergleichsweise längere Dauer der Panikstörung, häufigere
Panikattacken und eine erhöhte familiäre Vorbelastung mit
Panikstörungen und Kopfschmerzen aus.
Auf die auffällige Allianz von Panikstörungen und Kopfschmerzen
stießen D. Marazziti und Kollegen in einer Studie an 96 Patienten
(Durchschnittsalter: 38,1 Jahre), die wegen Panikstörungen in eine
psychiatrische Klinik aufgenommen worden waren. Überwiegend handelte es
sich um Frauen (71,9 Prozent). Die Autoren räumen ein, dass allein schon
dieser Umstand die Generalisierbarkeit ihrer Beobachtungen einschränkt.
Dennoch stimmt es nachdenklich, dass Kopfschmerzen mit 64,6 Prozent die
mit Abstand häufigste Zusatzerkrankung waren (gefolgt von
Depressionsleiden mit 37,5 Prozent und generalisierter Angst mit 21,9
Prozent). Interessanterweise setzten die Kopfschmerzen im Durchschnitt in
einem weitaus früheren Alter ein (19,9 Jahre) als die Panikstörungen
(28,5 Jahre).
Nach
Ansicht der Autoren fördert jede von beiden Erkrankungen das Risiko,
das andere Leiden bzw. ein insgesamt schwereres klinisches Gesamtbild zu
entwickeln. Möglicherweise liegt Panikstörungen und Kopfschmerzen eine
gemeinsame Störung des serotonergen Systems zu Grunde.
D.
Marazitti u.a.: Prevalence of headache syndromes in panic disorder. Int.
Clin. Psychopharmacol. 1999 (14) 247-251
|